Bereits im Mai berichtete Supply Chain Dive: "Mit Chinas Zöllen im Fluss, nehmen Lieferketten Vietnam ins Visier". Daten zeigen, dass sich die Einfuhren aus Vietnam in die USA allein in den letzten fünf Jahren verdoppelt haben. In dem Artikel wurde erklärt, dass "viele Lieferkettenmanager einen Ausweichplan in Betracht ziehen und Vietnam als alternatives Beschaffungsziel ins Auge fassen."
Während sich die Auswirkungen der neuesten Zölle noch entfalten, geben Experten auf diesem Gebiet erste Prognosen zu den Veränderungen in der Landschaft ab.
Vietnam könnte viel wettbewerbsfähiger werden
In Berichten aus Taiwan führen Analysten an, dass "ein breiterer Handelsstreit zwischen China und den USA dem exportabhängigen Vietnam helfen würde, mit chinesischen Unternehmen zu konkurrieren, aber das Land dem Risiko globaler Auswirkungen aussetzen würde... Die zahlreichen vietnamesischen Exporteure, die Industriegüter in die Vereinigten Staaten liefern, würden im Vergleich zu ihren chinesischen Kollegen Geld sparen, wenn sie nicht von amerikanischen Zöllen betroffen wären." Darüber hinaus "könnten mehr Ko-Investitionen folgen, wenn Vietnam Schutz vor Zöllen bieten kann". Vietnam ist in einer einzigartigen Position, um potenziell zu profitieren, aber nicht ohne Risiko.
Auch ohne Handelskrieg werden die Freihandelsabkommen Südostasiens die Attraktivität der Region erhöhen
Der Verbrauchermarkt der ASEAN (Association of Southeast Asian Nations) wächst, und zwar schnell. Die South China Morning Post berichtet: "Analysten sagten, dass auch ohne den Handelskrieg ein entwickeltes System von Freihandelsabkommen, an dem die ASEAN und ihre Mitglieder beteiligt sind, den Umzug in die Region für Unternehmen, die sich von China wegbewegen wollen, noch attraktiver machen wird."
Drohende Handelskriege sind nur ein weiterer Grund, von China in diese Gebiete, einschließlich Vietnam, abzuwandern. "Ein Handelskrieg, der Vietnam nicht einbezieht, könnte im Allgemeinen positiv für das Land sein und Geschäfte nach Vietnam verlagern, was zum Teil bereits geschieht... Negativ ist jedoch, wenn Vietnam mit China in einen Topf geworfen wird, wie es bei den Antidumpingmaßnahmen der USA gegen vietnamesischen Stahl der Fall war, und das könnte sich möglicherweise auf andere Waren ausweiten", heißt es in dem Bericht. Letztendlich könnte die Nähe zu China eine Herausforderung bleiben, für die es keine Lösung gibt.
Bestimmte Rohstoffe, wie Baumwolle, sind ein Segen für Vietnam
Die Financial Times hat vor kurzem die Auswirkungen der Zölle zwischen den USA und China auf die einzelnen Waren aufgeschlüsselt. Baumwolle steht auf der Liste der von Peking angestrebten Zölle, und China ist der zweitgrößte Abnehmer von US-Baumwolle. "China wird versuchen, mehr Baumwolle aus Regionen wie Australien, Westafrika und Brasilien zu kaufen... Ein weiterer Nutznießer könnten die Garnhersteller in Vietnam sein, die US-Baumwolle importieren und das Garn an Käufer, auch in China, exportieren. Die vietnamesischen Garnspinner profitieren bereits von dem Rückgang der Baumwollpreise, der ihre Gewinnspannen in die Höhe getrieben hat", erklärt die Times.
Es bleibt abzuwarten, aber Supply Chain Dive vermutet, dass der vietnamesische Markt aus vielen Gründen attraktiv ist: "Er ist eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Die Regierung ist offen für ausländische Investitionen und bemüht sich um Transparenz und Erleichterung der Geschäftsabwicklung. (Und) Seine strategische Lage macht das Land zu einem zentralen Punkt auf mehreren der wichtigsten Schifffahrtsrouten der Welt." Der Autor verweist auf Vietnams 19/100 Punkte für Qualität.
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