Unvorhergesehene logistische Hürden

Apr 1, 2021Blog, Lieferkettenmanagement, Zeitkritische Logistik

Wenn jemand der Logistikbranche ein Motto geben würde, wäre es wahrscheinlich "Erwarte das Unerwartete". Es ist nicht ungewöhnlich, dass scheinbar kleine Ereignisse eine ganze Branche durcheinander bringen. Von Hafenstreiks bis hin zum Suezkanal - es gibt immer etwas Unvorhergesehenes, das um die Ecke kommt.

Wir werfen einen Blick auf einige der einflussreichsten Branchendisruptoren der letzten Jahre.

Die Ever Given
Inzwischen haben Sie sicher die Nachricht gehört, dass die Ever Given, die den Suezkanal blockiert hatte, endlich befreit wurde. Allerdings steckte das Frachtschiff sechs Tage und sieben Stunden am Stück im Suezkanal fest, wobei Experten schätzen, dass das Schiff die Wirtschaft über 60 Milliarden Dollar gekostet hat.

Rückblickend ist es erstaunlich, wie viel Störung ein einziges Schiff verursacht hat, und der Aufruhr ist noch nicht vorbei. Umgeleitete Schiffe werden ihre Reisen fortsetzen, und der Vorfall hat ein neues Licht auf den Einfluss eines einzelnen Kanals auf den Welthandel geworfen. Diskussionen über die Haftung und den künftigen Umgang mit den Kanälen werden die Branche noch monatelang beschäftigen.

Die Streiks 2015 in Long Beach und im Hafen von LA
Es mag für einige Branchenveteranen schwer zu glauben sein, aber die Streiks in Long Beach und im Hafen von LA liegen schon über fünf Jahre zurück. Für diejenigen, die sich vielleicht nicht erinnern, der Streik und die Verhandlungen dauerten neun Monate und betrafen etwa 14.000 Arbeiter. Der Streik wurde von Hafenarbeitern und Arbeitgebern ausgelöst, die sich gegenseitig die Schuld für die Verzögerungen beim Import und Export in der Branche gaben und Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten wahrnahmen.

Die Häfen waren zu dieser Zeit gerade dabei, sich von der Überlastung zu erholen, was den Streit besonders heftig machte. Die Produkte verrotteten auf den Docks, während die Schiffe darauf warteten, beladen zu werden. Der Streit war so einflussreich, dass er sich auf die Lagerbestände und die Verbraucher auswirkte. Am Ende mischte sich sogar der derzeitige Präsident Barack Obama ein, indem er die Unternehmen und Streikenden aufforderte, das Problem zu lösen oder es nach Washington zu tragen.

Die Pandemie
Als COVID-19 über den Globus hinwegfegte, öffneten und schlossen Häfen und Länder gleichermaßen nach sporadischen Zeitplänen. Spediteure und Supply-Chain-Manager hatten alle Hände voll zu tun, um sicherzustellen, dass dringend benötigte Lieferungen in alle Teile der Welt gelangen und sich das Virus nicht ausbreitet.

Es ist klar, dass die Auswirkungen von COVID-19 noch heute spürbar sind. Obwohl die Impfbemühungen begonnen haben, erfolgt die Einführung nicht in allen Ländern konsequent oder effektiv. Viele Supply-Chain-Manager und Verbraucher sind dabei kurzsichtig und gehen davon aus, dass, sobald ihr Land geimpft ist, das Leben "wieder normal" sein wird. In Wahrheit wird die Welt weiterhin unter unberechenbaren Bedingungen funktionieren, bis eine globale Immunität erreicht ist.

Unterbrechungen der Lieferkette, ob vorhersehbar oder nicht, können enorme und dauerhafte Auswirkungen auf Volkswirtschaften und die gesamte Logistikbranche haben. Es braucht nur ein Boot, das auf Grund läuft, um die Branche umzuleiten und eine jahrhundertealte Handelsroute wiederzubeleben.

Unternehmen sollten Notfallpläne für unerwartete Situationen erstellen und unbedingt Budgets für ungeplante Ausgaben beiseite legen. Darüber hinaus kann eine All-Risk-Cargo-Versicherung helfen, die Ladung vor Wettereinflüssen oder anderen zerstörerischen Ereignissen zu schützen. Wenden Sie sich an Ihren TOC-Vertreter, um Tipps zu erhalten, wie Sie sicherstellen können, dass Ihre Lieferkette auf das Unerwartete vorbereitet ist.

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