Willkommen in London!

2. Februar 2017Nachrichten

China expandiert weiter nach Westeuropa mit der Ankunft seines ersten Güterzuges nach London.

 

Die Wiederbelebung der jahrhundertealten Handelsrouten der Seidenstraße zwischen China und dem Westen hat Anfang dieses Monats mit der Ankunft des ersten chinesischen Eisenbahngüterzuges (mit dem Namen East Wind) in Barking im Osten Londons einen weiteren Schritt zur Verwirklichung gemacht. Dieser neue Dienst soll die Handelsbeziehungen zwischen China und Großbritannien stärken und die wirtschaftlichen Beziehungen Chinas zu Westeuropa ausbauen.

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Die Fakten

  • Für die 7.500 Meilen lange Reise benötigte er 18 Tage.
  • Der Zug verließ Yiwu in China und fuhr durch Kasachstan, Russland, Weißrussland, Polen, Deutschland, Belgien und Frankreich, bevor er den Ärmelkanal nach Großbritannien unterquerte.
  • 44 Container kamen an, beladen mit Koffern, Kleidung und einer Vielzahl von Haushaltsgegenständen.
  • Sie wird im wöchentlichen Rhythmus verkehren, ähnlich wie die China-Bahn mit Deutschland und Spanien.

Chinas Ziel

Dieser Schritt ist Teil einer milliardenschweren Investitionsstrategie in die Infrastruktur, bekannt als "One Belt, One Road", die der chinesische Präsident Xi Jinping 2013 angekündigt hat. Obwohl dies der erste Zug aus China nach Großbritannien ist, ist er Teil einer viel größeren Handelsroute, die sich über ganz Westeuropa erstreckt. Professor Magnus Marsden, Anthropologe am Institut für Globale Studien der Universität Sussex, erklärte gegenüber The Guardian, dass nicht große Unternehmen den Zug nutzen werden, sondern kleinere Waren, die mit den alten Händlern der historischen Seidenstraße in Verbindung stehen.

 

Für Peking bietet es eine weitere Möglichkeit, Wirtschaftswachstum und Einfluss in ansonsten divergierenden Ländern zu erhalten, indem es sie entlang einer kurzen Handelsroute miteinander verbindet.

 

Vorteile der "Seidenstraße" von China nach London.

Dieser wöchentliche Dienst ist zwar eine Einbahnstraße (die Waren werden von China nach London exportiert, nicht umgekehrt), bringt den Versendern aber sowohl zeitliche als auch finanzielle Vorteile. Die Preise sind im Vergleich zur Luftfracht um die Hälfte gesunken, und auch wenn der Seetransport wirtschaftlicher ist, verkürzt die chinesische Eisenbahnstrecke die derzeitige Reisezeit um zwei Wochen.

 

Der Transport auf dem Landweg statt auf dem Luftweg könnte ebenfalls dazu beitragen, Chinas Umweltproblem zu lösen. Der Schienenverkehr ist zwar nicht so umweltfreundlich wie der Seeverkehr, stößt aber deutlich weniger Kohlendioxid aus als der Luftverkehr.

 

Dieser neue Handelsweg auf der Schiene bietet auch den Seeschifffahrtsunternehmen angesichts der Überkapazitäten auf dem Wasser eine neue Wachstumschance. Eine der größten Reedereien der Welt, Maersk, erklärte gegenüber der BBC, dass sie "mögliche Chancen" im Fernverkehr auf der Schiene prüfe, diese jedoch als Ergänzung zu den See- und Luftverkehrsrouten betrachte.

Die Zukunft ist jetzt

London ist die15. europäische Stadt, die sich der "Neuen Seidenstraße" anschließt. Allein im vergangenen Jahr fuhren 1.702 Güterzüge nach Europa, mehr als doppelt so viele wie 2015. Derzeit gibt es 39 Handelsrouten, die 16 chinesische Städte mit 12 europäischen Städten verbinden, und China plant in naher Zukunft weitere 20 europäische Routen für den Schienengüterverkehr.

 

Auch wenn viele Verlader weiterhin den größten Teil ihres Logistikbedarfs über den Seeweg abwickeln, könnte dies aufgrund der Umweltfreundlichkeit der Route und der Kosteneffizienz, wenn Produkte schnell transportiert werden müssen, eine interessante Option sein.

 

Quellen:

http://www.bbc.com/news/business-38654176

http://www.npr.org/sections/thetwo-way/2017/01/18/510460107/chinas-first-freight-train-to-the-u-k-rolls-into-london

https://www.thesun.co.uk/news/2646208/first-china-to-uk-train-arrives-in-london-socks/

https://www.theguardian.com/world/2017/jan/14/china-silk-road-trade-train-rolls-london

 

 

 

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